Minecraft - Eine Mutter erzählt

Erst zehn, aber geschickt wie ein Profi

Feed the Beast, Modpack, Ender-Pearl, wer Colin Weber zuhört, versteht zunächst kein Wort. Der Schüler aus dem brandenburgischen Neuenhagen ist überzeugter Minecraft-Fan. Jeden Dienstag lässt er sich von seiner Mutter nach Berlin zum Minecraft-Stammtisch fahren, der in der Digital Eatery von Microsoft stattfindet. Hier sitzt er auch diesen Dienstag mit sechs weiteren Jungen zwischen zehn und zwölf Jahren und baut an seiner Stadt aus virtuellen Würfeln. Die Kinderfinger fliegen dabei nur so über die Tastatur seines Gaming-Notebooks. Gerade ist Colin dabei, Kupfererz abzubauen und zu Staub zu verarbeiten, den er als Basis für Maschinen und Energiewürfel benötigt. Zwischendurch wird er von seinen Freunden Paul und Ben angeskypt. Auch sie sind Fans des Open-World-Spiels, das man alleine oder gemeinsam über einen Server spielen kann. „Ich spiele Minecraft, so oft ich kann und versuche dabei, möglichst kreativ zu sein“, erzählt der Schüler.
Code your life

Unterstützung der Eltern

Seit rund sechs Monaten bietet die Inititative Code your Life den Minecraft-Stammtisch an. Seitdem hat Colin erst einmal gefehlt. Seine Eltern unterstützen das Hobby ihres Sohnes: „Er hat große Freude daran und wir stellen fest, dass das Spiel sein analytisches Denken fördert“, sagt Susanne Weber. Er lerne, mit viel Kreativität dreidimensionale Orte zu gestalten und auf spielerische Weise Englisch zu lernen. „Wie ein kleiner Architekt probiert er verschiedene Materialien für seinen Städtebau aus und lernt Mineralien und andere Bodenschätze und deren Bedeutungen kennen“, so die Mutter zweier Kinder. Er kenne sich bestens im Umgang mit dem Computer aus, sagt sie. Er arbeite mit Quellcodes und habe seine Rechner schon mehrfach auseinandergebaut und wieder zusammengesetzt.

„In seiner Schule spielt Informatik leider gar keine Rolle, was ich sehr traurig finde. Schließlich müssen die jungen Menschen spätestens für ihr Studium digitale Kompetenzen entwickelt haben. Deshalb habe ich eine Minecraft AG für ihn gesucht und den Stammtisch gefunden.“
Code your life

Minecraft als Motivator und Sprachrohr

Das ändert sich schlagartig, wenn man Colin nach Minecraft befragt. Mit viel Enthusiasmus und Begeisterung erklärt er Spielstrategien, Figuren und weist auf kleine Kniffe hin. In nur zwei Monaten hat er sich in das Spiel hineingearbeitet, die englische Ausdrücke und die Minecraft-Sprache gelernt. „Colin hat ein umfangreiches Computerwissen und kann alle möglichen Betriebssysteme auf unterschiedlichen Geräten bedienen.

Susanne Weber wird ihren Sohn auch weiterhin zu dem Minecraft-Stammtisch fahren. „Die beiden einzigen Regeln, die mein Mann und ich aufgestellt haben, betreffen die Spielzeiten und die Auswahl der Computerspiele. Colin darf zwei Stunden täglich am Computer spielen, und alles was mit Blut und Ego Shooter-Spielen zu tun hat, möchten wir nicht.“ Die Eltern können ihrem Sohn vertrauen. Und wenn sie wissen wollen, wie lange er tatsächlich am Computer gespielt hat, können sie das im Router nachvollziehen. „Mein Vater kann mir sogar die Leitung kappen“, erzählt Colin. Man sieht dem Zehnjährigen an, dass ihm das nicht ganz so gut gefällt.
Code your life
Code your life

Der Minecraft Stammtisch

Jeden Dienstag von 16:30-18:00 Uhr lädt Code your Life zum Minecraft Stammtisch in das Microsoft Café „The Digital Eatery“, Unter den Linden 17 in Berlin-Mitte ein.

In einer entspannten Atmosphäre spielen wir zusammen Minecraft, das erfolgreichste Open-World-Game aller Zeiten. Im Team erleben wir spannende Abenteuer, diskutieren angesagte Themen und lernen die Veränderungsmöglichkeiten des Spiels kennen. Dabei stellen wir für den Stammtisch einen eigenen Server zur Verfügung, an dem wir jede Woche weiterarbeiten.